Emotionaler Schlagabtausch

Redaktion - 08.10.2018

TSG Rohrbach vs. MTV Ludwigsburg (3:2)

(22:25, 16:25, 26:24, 25:22, 15:13)

Die TSG Rohrbach absolvierte am vergangenen Samstag ihr erstes Punktspiel in dieser Saison. Dabei ging es gleich gegen die MTV Ludwigsburg, die von vielen Liga-Kennern als stärkste Mannschaft in der Regionalliga Süd eingeschätzt wird. Die Bilanz zwischen beiden Teams war im Vorfeld ausgeglichen. Letzte Saison starteten die Rohrbacher mit einer verdienten 1:3 Niederlage gegen jene Ludwigsburger in die Saison. Über lange Strecken sah es nach einem ähnlichen Ergebnis aus. Es kam jedoch ganz anders.
Die Männer um das neue Trainergespann Armin von Kracht und Lucas Wenz trainierte in den letzten Wochen sehr konzentriert. Hauptaugenmerk wurde auf die eigene Annahme und den Aufschlag gelegt. Vergangene Woche jedoch waren viele Spieler beruflich verhindert, weswegen ein Training mit der kompletten Mannschaft nicht möglich war. Dies zeigte sich vor allem zu Beginn des Spiels in den ersten zwei Sätzen. Die Heidelberger hielten lange gut mit. Jedoch waren die Ludwigsburger in Annahme und Feldabwehr deutlich überlegen und die Rohrbacher taten sich sehr schwer Druck auf den Gegner auszuüben und zu Punkten zu kommen. So gingen die ersten Sätze verdient an Ludwigsburg. Ein Wechsel auf den Außenpositionen hätte dem Team in dieser Phase gut getan. Jedoch waren die Außenspieler Morath und Wenz verhindert, was die Wechseloptionen stark einschränkte.
Ab Satz drei stand der Schiedsrichter immer mehr im Fokus. Ständig wurde er von den mitgereisten Fans beleidigt. Beim Stand von 24:24 kam es dann zu einer Fehlentscheidung zugunsten der Rohrbacher. Die Gemüter der Gegner waren so erhitzt, dass sie ab diesem Zeitpunkt immer wieder das Volleyballspielen vergaßen und es ihren Anhängern gleich taten und sich lieber mit dem Schiedsrichter auseinandersetzten, als mit dem Spiel selbst. Die TSG Rohrbach packte die Gelegenheit beim Schopf und Daniel Gratwol beendete mit einem Block den dritten Satz. Die TSG Rohrbach war wieder da!
Auch der vierte Satz war über lange Strecken ausgeglichen. Immer wieder war es Gratwol der mit mal cleveren und mal krachenden Bällen die Punkte für die TSG machte. Ähnlich wie im dritten Satz, diskutierten die Ludwigsburger zu viel mit dem Schiedsrichter und handelten sich dabei auch eine gelbe Karte ein. Diese Unruhe übertrug sich immer mehr auf ihr Spiel und Rohrbach konnte davon profitieren. Mit 25:22 ging der vierte Satz verdient an Rohrbach.
Im fünften Satz liefen die Heidelberger lange Zeit einem Rückstand hinterher. Die MTV führte gar 9:12 und benötigte nur noch drei Punkte zum Spielgewinn. Trainer Lucas Wenz nahm zu diesem Zeitpunkt eine Auszeit, um seine Mannschaft für die letzten Punkte zu motivieren. Zwei erneute Fehlentscheidungen des Schiedsrichters zugunsten der TSG Rohrbach brachten das Fass auf Seiten der Ludwigsburger endgültig zum Überlaufen. Der Trainer der Ludwigsburger versuchte die Mannschaft mit einer Auszeit noch einmal zu beruhigen. Aber es war zu spät. Chris Karl stand beim Aufschlag und beendete das Spiel mit drei sehr guten Aufschlägen.
Nach dem Spiel kam es dann zu wilden Szenen. Drei der Gäste-Fans konnten nicht mehr an sich halten und stürmten auf den Schiedsrichter los und mussten sogar von einem Ludwigsburger Spieler zurückgehalten werden. Auch wenn die TSG Rohrbach spielerisch noch nicht zu 100% überzeugen konnte, hat sie sich von der Unruhe und Hektik nicht anstecken lassen und souverän weitergespielt. So gesehen geht der Sieg vielleicht doch in Ordnung.

Zur Seite der Mannschaft.

Spiel

TSG HD-Rohrbach
3:2
MTV Ludwigsburg
06.10.2018 um 20:00 Uhr